Claus liegt mit den weissen Steinen im Rennen deutlich hinten, ein weiterer Stein ist auf der Bar und auch an seiner Frontposition findet Claus aktuell keine Freude.
Einzig der Anker auf der 4 verspricht Chancen nicht gleich überannt zu werden und das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt drehen zu können.
Reicht das aus um den Würfel annehmen zu können?
Claus nimmt nach einiger Überlegung den Würfel an.
Versuchen wir mal zu analysieren, was ihn dazu bewogen haben könnte:
– Der Anker auf dem Viererpunkt ist ein solider Anker und verhindert erstmal direkt K.O. zu gehen. Zudem besteht die Chance einen zweiten Anker auf dem 2-er Punkt zu etablieren
– Armin hat bereits den 1-er Punkt gemacht und ist daher in seinen möglichen Spielplänen begrenzt, u.a. ist ein Priming Game nicht mehr einfach möglich
– Armin hat aktuell noch nicht viele Steine in unmittelbarer Angriffreichsweite. Neue Punkte im Homeboard macht er unmittelbr nur mit 6-3, 6-6, 4-4 und 3-3
– Das Timing von Claus ist gut, sollte es ihm gelingen ein Backgame zu etablieren, hat er gute Chancen ins Spiel zurück zu kommen. Wenn er dann dien Oberhand gewinnt, wird es viele gute Möglichkeiten für ein Redoppel geben.
Es gibt aber auch durchaus Argumente die gegen eine Annahme sprechen:
– Ein Stein ist bereist auf der Bar. Ein weiterer Stein ist mit direktem Schuss (jede 3 und2-1) bedroht
– Die Frontposition von Weiß ist harmlos, Schwarz kann ohne großes Risiko voll auf Angriff gehen.
– Der zweite Anker ist noch nicht etabliert. Bei einem Blitz wird Armin nicht zögern auch den Stein auf der Zwei auf die Bar zu setzen
Fazit: Es besteht das Risiko in wenigen Spielzügen mit drei Steinen auf der Bar zu stehen bevor man überhaupt reagieren kann.
Die Analyse sagt dann klar Double/ Pass
Man sieht, dass Weiß tatsächlich Gegenspiel hat. Der Anker auf der Vier und die eingeschränkten Spielpäne von Schwarz reichen aus, um Claus ein Drittel aller Spiele gewinnen zu lassen.
Allerdings schützt der starke Anker auf der 4 in diesem Fall in diesem Fall nicht vor den vielen Gammons. Zu oft wird Schwarz bereits zu weit vorgerückt sein, während Weiß noch Steine auf der Bar oder auf dem Anker hat.
Wenn Weiß dann ins Spiel kommt, verliert er weiter Zeit bis seine Frontposition gefährlich genug ist. Hier wird Weiß um das Spiel zu gewinnen auch wieder Risiken eingehen müssen, die die Gammonrate weiter erhöhen
Am Ende gewinnt Schwarz dann 40% der Spiele Gammon. Das ist natürlich klar zuviel um den Würfel annehmen zu können.
Fazit: Auch ein guter Anker ist kein Garant dafür Gammons zu minimieren, wenn man zuviele Steine hinten hat und keine starke Frontposition
Nehmen wir unsere Überlegungen von vorhin un überprüfen unsere Theorie:
– Stärkere Frontposition Weiß
Wir geben Weiß ein Dreipunkte Board indem wir zwei Steine von der 6 auf die 4 schieben. Weiß gewinnt 4 Prozent mehr Spiele und verliert 4 Prozent weniger Gammons. Immer noch ein Doppel, aber klares Take
– Wir decken den weißen Blot auf der 8
Wenn wir einen Stein von der 6 auf die 8 schieben und den Blot decken reduzieren wir Gammons um 7 Prozent. Gleichzeitig gewinnt Weiß wieder 4 Prozent mehr Spiele. –> Double / Take
– Wir schieben den weißen Blot von der 8 auf die 6
Selbst diese minimal Änderung reicht aus, um den Würfel noch nehmen zu können.
Weiß gewinnt jetzt nicht mehr Spiele als vorher, aber weil der Blot nicht mehr da ist, hat Schwarz 10 Prozent weniger Gammons!